Die Freiwillige Feuerwehr Dehrn wurde im Jahre 1898 gegründet und ist somit eine der ältesten Wehren im Landkreis Limburg-Weilburg. In den folgenden Jahren zeichneten sich die Mitglieder durch eine intensive Vereinstätigkeit aus. Man versuchte offensichtlich, die Mitbürger dadurch von der Notwendigkeit einer Freiwilligen Feuerwehr zu überzeugen. So hatte die Wehr im Jahre 1904 bereits 58 aktive Mitglieder.
Das erste „Löschfahrzeug“ der Wehr war eine fahrbare handbediente „Saug- und Druckspritze“ von der Firma Magirus in Ulm, die im Dezember 1899 zum Preis von 1.215 Mark gekauft wurde. Sie wurde noch in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg für Ausbildungszwecke benutzt.
Die nächste größere Einzelanschaffung war wohl der Kauf der Magirus-Patentleiter, einer fahrbaren Ausziehleiter von 10m Länge, im Jahre 1920, die 6.600 Mark kostete. Es folgten etwa um die Jahre 1928 und 1930 der Kauf der ersten Tragkraftspritze und eines gebrauchten Personenkraftwagens, einer Sechssitzer-Limousine, die als Zugmaschine diente. Die Tragkraftspritze war bis zur Anschaffung einer neuen im Jahre 1953 voll im Einsatz. Der Kraftwagen konnte dagegen schon kurz nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr eingesetzt werden, weil wichtige Ersatzteile nicht mehr beschafft werden konnten.
Der Überlandlöschzug
Im Jahre 1933 verfügte die Wehr außer einer guten Ausrüstung, einer gut geschulten Mannschaft, einer neuen Motorspritze auch über einen einsatzbereiten Überlandlöschzug. Durch die Tatsache, dass der Umkreis von Dehrn außerordentlich wenige Motorspritzen hatte, war man an dem tadellosen und „flotten Funktionieren“ des Dehrner Überlandlöschzuges sehr interessiert. Für die Überlandfahrten hielt ein Feuerwehrmann seinen Personenwagen bereit, außerdem stand das Auto des Landesaufnahmeheims zur Verfügung. Damit die Alarmierung schnell genug durchgeführt werden konnte, wurde am 6. Juni 1933 eine mit den damals modernsten Mitteln ausgestattete Fernmeldeanlage bestehend aus 12 Fernsprechapparaten, für insgesamt 530 RM, installiert.
Ab 1945 bis heute
Nach dem 2. Weltkrieg kaufte die Gemeinde als erstes im November 1953 eine Bachert-Tragkraftspritze mit Anhänger und Zubehör, die den Brandschutz in der Gemeine ganz erheblich verbesserte. Aber das Transportproblem blieb bestehen, vor allem, wenn in die höher gelegenen Straßen oder in die Nachbarorte gefahren werden musste.
Dies wurde mit der Anschaffung eines Löschfahrzeuges LF 8 gelöst, das am 11. Oktober 1964 der Wehr übergeben wurde. Seitdem waren die Wehrmänner nicht mehr darauf angewiesen, dass bei einem Alarm möglichst frühzeitig einer von ihnen mit einem Traktor oder einem anderen geeigneten Fahrzeug zur Stelle war, um den Anhänger zu transportieren. Im August 1981 ging ein lang ersehnter Wunsch und eine berechtigte Forderung in Erfüllung. Das neue TLF 16/25 mit Rettungsschere und weiteren Geräten wurde in Dienst gestellt und die Schlagkraft der Wehr damit deutlich verbessert. Ein weiterer Schritt in Sachen Modernisierung wurde mit der Umstellung der Alarmierung durch die Sirene auf Funkauslöser im September 1982 vollzogen.
Kurz vor Weihnachten 1989 wurde ein neues LF 8 übergeben. Das alte LF 8 wurde nach 25 jähriger treuer Pflichterfüllung ausgemustert. Im Jahr 2008 konnte die Freiwillige Feuerwehr Dehrn ihr 110-jähriges Bestehen feiern. Dieses Jubiläum wurde angemessen mit einem Aktionstag am Bürgerhaus gefeiert.
In den letzten Jahren wurde speziell im Bereich der technischen Hilfeleistung die Ausrüstung der Wehr nach und nach erweitert. So wurden zu der vorhandenen Ausrüstung noch Rettungshubzylinder, ein Motortrennschneider und ein kompletter Hubkissensatz angeschafft.
Der letzte Meilenstein in unserer Geschichte wurde am 14. August 2010 erreicht, als das TLF 16/25 nach nunmehr 29 Jahren Einsatzdienst durch das neue HLF 20/16 ersetzt wurde.